Jederzeit Online im Wohnmobil
Internet im Wohnmobil ist heutzutage fast unverzichtbar, da digitale Kommunikation, Navigation und das Streamen von TV-Inhalten und Musik eine WLAN-Verbindung erfordern. Es kann jedoch eine Herausforderung sein, sich auf öffentliches WLAN verlassen zu müssen, insbesondere wenn man mobil arbeitet und eine stabile und sichere Verbindung benötigt. Wir haben verschiedene Alternativen untersucht.
Öffentliches WLAN ist nicht immer die beste Lösung
In Wohnmobilen kann man sich einfach mit Smartphone, Tablet oder Laptop über WLAN mit dem Internet verbinden. Hört sich so gut an, gestaltet sich allerdings manchmal schwieriger als gedacht. Auf Campingplätzen ist das Signal vielfach schwach und deckt nicht den gesamten Platz ab. Zudem gibt es auf Reisemobil-Stellplätzen in abgelegenen Gebieten oft keine Möglichkeit, ins Netz zu gehen. Verzweifelte Netz-Junkies rennen dann mit hochgerecktem Smartphone über den Platz und versuchen ein Signal zu erhaschen. Spar-Profis sieht man bei den „etwas anderen Restaurants“, im Café oder in Raststätten am Laptop sitzen. Klar ist das eine preisgünstige, aber wenig praktikable Lösung, nach offenen Netzen zu suchen. Darin achtlos zu surfen ist wegen der mangelhaften Datensicherheit aber nicht ohne Probleme. Um die Suche nach öffentlichen Hotspots zu erleichtern, kann man zu speziellen Suchmaschinen wie yello.de oder wifispc.com greifen. Aber es gibt Alternativen, mit denen man fast immer und überall eine stabile Verbindung herstellen kann.
Öffentliches WLAN in Restaurants & Geschäften
- Offene Städtenetze wie beispielsweise in Berlin oder Hamburg
- McDonalds
- Burger King
- Starbucks
- Subway
- Apple Store
- DB (Bahnhöfe, Lounges & Züge)
- Flughäfen
- dm-Drogerie
- H&M
- IKEA
- Viele große Supermärkte
- Große Kaufhäuser
Mit dem Telefonnetz ins Internet
Mit einem modernen Smartphone kann man sich bequem ins Internet einwählen und über seinen lokalen Hotspot auch andere Geräte verbinden. Innerhalb der EU fallen dank des Wegfalls der Roaming-Gebühren keine zusätzlichen Kosten an. Allerdings ist der Datenverbrauch ein Problem, da „normale“ Handytarife nur ein begrenztes Datenvolumen bereit stellen. Für intensives Surfen und Streaming sollte man eine Prepaid-SIM-Karte oder eine SIM-Karte mit ausschließlichem Daten-Tarif kaufen, um zusätzliches Datenvolumen zu erhalten. Diese Karten werden einfach in das Handy gesteckt und aktiviert. Nachteile: Man ist von der Netz-Verfügbarkeit des jeweiligen Netzanbieters abhängig, nicht an jeder Milchkanne ist ein 5G-Netz verfügbar, das wissen wir ja von unserer zuständigen Fachministerin. Zudem wird der Akku des Handys stark belastet, das Handy ist schnell platt. Und mehr als zwei Geräte mit annehmbarer Geschwindigkeit verdaut so eine Verbindung nicht. Vorteil: Man hat die Kosten immer unter Kontrolle und braucht kein weiteres Gerät.
Internet mit einem USB WLAN-Stick
Seit die Computer mobil und Laptops modern wurden gibt es die sogenannten „WLAN-Sticks“. Ein WLAN-Stick ist ein kleines Funkmodul mit USB-Anschluss, das dabei hilft, einen Computer mit dem WLAN-Router zu verbinden. Diese Geräte im Format eines normalen USB-Datensticks eignen sich bestens für ältere Computer. Der integrierte Empfänger verbindet sich mit dem drahtlosen Funknetz. Auch Geräte, die nicht ohne Weiteres WLAN-fähig sind, können mit einem WLAN-Stick aufgerüstet werden. Vorteil: Sticks kann man durch ihren USB-Anschluss universell auch an mehreren Rechnern nutzen, sie sind mit „Plug&Play“ schnell und einfach zu konfigurieren und relativ sicher. Nachteil: Sie bekommen den Strom über die USB-Schnittstelle, ohne Laptop oder Tablet geht nichts. WLAN-Sticks haben ohne externe Antenne – es gibt auch Lösungen mit Antenne – zudem den Nachteil, dass die Reichweite begrenzt ist und der Empfang durch Dämpfungsverluste wie die Metall-Karosse oder eine Wärmeverglasung im Van schwierig wird. Das Angebot an Sticks ist groß, jeder Netzanbieter hat sie auch im Programm, Preis: ab 35,– Euro.
Mit einem LTE-Mobil-Router ins Netz
Ein guter LTE-Router bekommt ein deutlich besseres Signal als ein WLAN-Stick oder ein Hotspot am Smartphone. Diese mobilen Router, die in kaum überschaubaren Versionen von vielen Firmen angeboten werden, laufen mit Akku-Betrieb und sind überall einsetzbar. In der Größe eines kleinen Handys werden sie mit einer SIM-Karte bestückt und verbinden sich über Mobilfunk mit dem schnellen 4G LTE-Netzwerk. So wird der Aufbau eines lokalen WLAN-Netzes für mehrere Geräte möglich. Sollte 4G nicht verfügbar sein, schaltet das Gerät automatisch auf UMTS (3G) oder Edge (2G) um. Kompatibel ist es mit allem SIM-Karten weltweit. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass man sich einen Router zulegt, der auch für das 5G-Mobilfunknetz ausgelegt ist. Die Palette reicht von kleinen Mini-Routern mit integrierter Antenne ab 50,– Euro bis hin zu Profi-Geräten mit Antenne und mehreren SIM-Karten-Slots. Vorteil: Man kann den Mobilrouter beispielsweise in den Rucksack packen und etwa zu einer Trekking-Tour mitnehmen. Die Installation ist simpel: Akku laden, die SIM-Karte in den Slot legen und einen WLAN-Hotspot einrichten. Anschließend finden Laptop, Tablet oder irgendein anderes WLAN-fähiges Gerät das Netz und loggen sich ein. Aktuelle 5G-fähige Mobil-Router wie beispielsweise der Netgear MR 5200 erreichen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 4 Gbit/s, können auch externes WLAN empfangen und verstärken und versorgen bis zu 32 Teilnehmer mit WiFi6-Netz. Sie kosten zwischen 400 bis 900,– Euro.
Mobil-Router mit LTE-Antenne – noch besseres Internet
Eine externe LTE-Antenne verbessert das Empfangssignal vom Mobilfunknetz deutlich. Besonders bei Vans mit Original-Karosserie oder Wohnmobilen mit Alu-Sandwich als Außenhaut, können die Dämpfungsverluste mit einer LTE Außenantenne umgangen werden. Es gibt verschiedene Anbieter und die Preise liegen meist zwischen 10 und 50,– Euro. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Anschlüsse mit dem Antennenanschluss des Routers kompatibel sind.
Premium Variante – festinstallierte Komplettanlage im Mobil
Neben den mobilen WLAN Routern gibt es von verschiedenen Anbietern, meist Hersteller von Sat-Anlagen, auch umfassende Komplettlösungen als Set mit Router, WLAN- / LTE-Empfänger und Antenne, die fest im und auf dem Camper verbaut werden. Solch ein Router kann für die Einwahl in das WLAN-Netz auf dem Campingplatz, die Nutzung offener Hotspots unterwegs sowie für den Verbindungsaufbau via LTE-Mobilfunknetz genutzt werden – auch während der Fahrt. Dabei ist es möglich, den Router mit zwei SIM-Karten (Reiseland / Heimatnetz) zu nutzen. Das Einsetzen und Tauschen der SIM-Karte erfolgt am Router im Reisemobil. Das bevorzugte Netz stellt man – je nach Modell – mit einer App am Smartphone oder Tablet ein. Diese Systeme haben durch die leistungsstarke Antenne auf dem Dach des Vans eine erweiterte Reichweite, können sich auch in ein entferntes WLAN-Netz einbuchen oder bauen per Mobilfunknetz ein stabiles WLAN-Netz für mobile Geräte im und um das Fahrzeug auf. Über einen LAN-Anschluss am Router im Mobil kann man zusätzlichen verlustfrei auf dem Smart-TV seine Lieblingsserie schauen. Komplettanlagen mit Router und Antenne kosten zwischen 800 und 1.200,– Euro.
Teure Alternative – Internet per Satellit
Internet über Satellit stellt für „Otto Normalverbraucher“, der in europäischen Gefilden unterwegs ist, keine echte Alternative dar. Es ist teuer, langsam und unpraktisch. Für Weltreisende kann diese Variante allerdings interessant sein, da der Zugang zu einem Satelliten fast überall auf der Welt möglich ist, ähnlich wie bei GPS oder dem Satellitenfernsehen. Für besonders abgelegene Regionen der Erde kann Satelliten-Internet die einzige Möglichkeit der Kommunikation sein. Im Aufbau erinnern diese Anlagen stark an herkömmliche Sat-Schüsseln für den TV-Empfang. Die Parabolantenne wird mit freier Sicht in den Himmel gedreht und manuell oder automatisch auf den Satelliten des Anbieters ausgerichtet. Ein Sat-Modul verbindet die Antenne mit einem WLAN-Router, wie bei einer Sat-Anlage. Der Unterschied: Die Schüssel empfängt nicht nur Signale, sondern sendet auch. Die Installation der Anlage ist mit etwas Übung in wenigen Minuten erledigt. Internet über Satellit ist ziemlich teuer. Internetfähige, automatische Satellitenanlagen, die auf dem Dach des Mobils installiert werden, liegen preislich bei 3.000 - 4.000,– Euro. Dazu kommen nicht unerhebliche monatliche Kosten für das Datenvolumen.
Fazit
Wer unterwegs gelegentlich seine Mails abruft und Reiseziele, Stellplätze und Sehenswürdigkeiten „googelt“, dem reicht entweder das Netz auf dem Campingplatz oder ein Hotspot mit seinem Handy. Wer mobil arbeitet oder Streamen will, braucht ein schnelles und sicheres Internet im Wohnmobil. Dann sind Mobil-Router für unterwegs eine echte Alternative. Auf Nummer sicher geht man mit einer fest installierten Komplettanlage, die mit Außenantenne, Router und ausgefuchster Technik überall ein stabiles und sicheres Netz in das Mobil bringt. |
Bezugsquellen Mobile Internet-Router und -Anlagen
Mobile Router Mobilfunknetz mit Antenne
Firma | Produkt | Kontakt |
---|---|---|
AVM | Fritzbox 6890 LTE | avm.de |
D-Link | DWR-932 | eu.dlink.com |
Huawai | E5885Ls | consumer.huawei.com |
ZTE | Speedbox Telecom | dslweb.de/telekom-speedbox |
HTC | 5G Hub | htc.com |
GlocalMe | Duo Turbo | www.glocalme.com |
Netgear | Nighthawk MR 5200 | netgear.com |
Zyxel | NR21101 5G | zyxel.com |
Mobilfunk / LTE-Komplettanlagen für Freizeitfahrzeuge
Firma | Produkt | Kontakt |
---|---|---|
Alden | Inet Camp | alden-deutschland.de |
ATTB | Wicar 9004.02 | attb.de/wicar |
Alphatronics | Mobile Conection | alphatronics.de |
Antretter & Huber | Campernet | antretter-huber.com |
Caratec | CET 300R | caratec.de |
Crystop | WebBooster | crystop.de |
Connexx | Business 5G Quadro | connexx-inet.de |
Falcon | EVO LTE 4/5 G | falcon-security.com |
Kathrein | Car 150 WiFi Duo | kathrein-ds.com |
Maxview | Roam Campervan | maxview.de |
Ten Haaft | Oyster Connect | ten-haaft.com |
Teleco | WLT24EX | telecogroup.com |